Urologie – Niere, Blase und das männliche Geschlecht

Urologie

Die Urologie beschäftigt sich bei Mann und Frau mit Erkrankungen der harnbildenden und harnableitenden Organe – also Niere, Harnblase, Harnleiter und Harnröhre. Das breite Aufgabenspektrum reicht von Blasenschwäche (Harninkontinenz) und Harnwegsinfekten über Nieren- und Harnsteine bis hin zu Blasen- und Nierenkrebs.  Darüber hinaus ist die Urologie für die männlichen Geschlechtsorgane zuständig: Prostata, Hoden und Nebenhoden, Penis sowie Samenleiter und -bläschen. Zu den häufigsten Erkrankungen in diesem Bereich zählen die Prostatavergrößerung sowie Tumore in Prostata, Hoden, Harnblase oder Nieren.

Vorsorgeuntersuchung ist wichtig – auch für Männer

Viele Erkrankungen verursachen anfangs nur geringfügige oder gar keine Beschwerden. Es ist jedoch wichtig, Krankheiten wie z.B. Prostatakrebs frühzeitig zu erkennen, weil dadurch die Heilungsaussichten deutlich steigen. Daher empfiehlt die Europäische Gesellschaft für Urologie jedem Mann eine jährliche urologische Vorsorgeuntersuchung ab dem 45. Lebensjahr, bei familiärer Vorbelastung – d.h. wenn bei engen männlichen Verwandten eine Prostataerkrankung bekannt ist – sogar schon ab dem 40. Lebensjahr. Junge Männer sollten sich regelmäßig untersuchen lassen, beispielsweise um bestimmte Hodenerkrankungen und eine mögliche spätere Unfruchtbarkeit zu vermeiden oder Hodenkrebs rechtzeitig zu entdecken.

Viele Ärzte raten auch Frauen zu einem jährlichen urologischen Gesundheitscheck.

Ablauf einer urologischen Untersuchung

Am Beginn steht ein ausführliches Gespräch, in dem alle vorliegenden Krankheitszeichen erhoben werden. Danach folgen je nach Beschwerdebild körperliche Untersuchungen (Betrachtung und Abtasten der betroffenen Region), rektale bzw. Ultraschall-Untersuchung, Blasenspiegelung sowie Harn- und Bluttests und gegebenenfalls weiterführende Untersuchungen wie Magnetresonanz, Computertomographie oder Röntgen.

Ärzte raten zu einem jährlichen urologischen Gesundheitscheck!

Vielfältige Therapieoptionen

Je nach vorliegendem Befund können unterschiedliche Behandlungsstrategien notwendig sein. Hier einige Beispiele:

  • Bei Harnwegsinfekten wird in der Regel eine antibiotische Therapie eingeleitet.
  • Bei Harninkontinenz werden mögliche Ursachen behandelt und je nach Form der Erkrankung Medikamente und/oder ein Beckenbodentraining verordnet oder eine Operation durchgeführt.
  • Harnsteine können je nach Lage entweder durch bestimmte Medikamente aufgelöst, von außen mittels Druckwellen (extrakorporale Stoßwellen-Lithotripsie) oder im Rahmen einer Spiegelung (Ureteroskopie) zertrümmert und entfernt werden. Direkt in den Nieren lokalisierte Steine können über eine Punktionsnadel entnommen werden.
  • Bei gutartiger Prostatavergrößerung wird entweder eine medikamentöse Therapie eingeleitet oder im Rahmen eines operativen Eingriffes überschüssiges Prostatagewebe entfernt.
  • Bei urologischen Tumorerkrankungen ist eine Operation die Therapie der Wahl. Gegebenenfalls kommen auch eine Medikamenten- (z.B. Chemotherapie oder modernere, besser verträgliche Mittel) oder eine Strahlentherapie infrage.

Moderne Techniken

Operative Eingriffe bei urologischen Erkrankungen haben sich in den letzten Jahrzehnten dank moderner Techniken bedeutend verfeinert. Sogenannte minimalinvasive Methoden ermöglichen exakte laproskopische Operationen mit nur kleinen Hautschnitten unter größtmöglicher Schonung des umliegenden Gewebes. Ein Beispiel ist die Laparoskopie, eine Untersuchungs- und Operationsmethode, bei der ein dünnes, flexibles Rohr über einen nur einige Millimeter langen Schnitt in die Bauchhöhle eingeführt wird. Dieses sogenannte Laparoskop besitzt eine kleine Kamera und ein Vergrößerungssystem. Es ist mit einem Monitor verbunden, über den die zu untersuchenden Organe genau betrachtet werden können.

Bei entsprechendem Befund können laparoskopisch bereits sehr komplexe operative Eingriffe vorgenommen werden, z.B. eine komplette Entfernung der Prostata bei Krebs oder eine vollständige Entfernung der Harnblase mit Blasenersatz. Bei Frauen kommen schonende minimalinvasive Methoden beispielsweise bei Scheiden- oder Gebärmuttersenkung zum Einsatz.

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