Schwarzer Hautkrebs – bessere Heilungschancen durch neue Therapien

Schwarzer Hautkrebs – das maligne Melanom – ist die bösartigste Form von Hautkrebs. Bei sehr frühzeitiger Diagnose kann der Tumor operativ entfernt werden und in einer Vielzahl der Fälle Heilung erreicht werden. Allerdings neigen Melanome dazu, bereits in frühen Phasen Metastasen zu bilden. Für diese Stadien gab es bis vor kurzem nur begrenzte Therapiemöglichkeiten. In den vergangenen Jahren wurden jedoch große Fortschritte erzielt: Dank innovativer Therapien bestehen nun auch bei fortgeschrittenen Stadien höhere Chancen auf Heilung und ein längeres Überleben bei guter Lebensqualität.

Melanome entwickeln sich meist über einen längeren Zeitraum aus einem Pigmentfleck. Sie sind braune bis tiefschwarze Tumoren verschiedenster Größe und Form. Typisch ist ein unregelmäßiges Aussehen mit unregelmäßigem Rand und mehreren Farbtönen. Im Bereich der Hautveränderungen können Juckreiz, Blutungen und Entzündungen auftreten. Häufig kann die Hautärztin/der Hautarzt ein Melanom anhand der Hautveränderungen erkennen. Eine Absicherung der Diagnose erfolgt mittels Dermatoskopie /digitaler Auflichtmikroskopie.

Operation

Die Therapie der Wahl ist nach wie vor die operative Entfernung des Melanoms mit einem Sicherheitsabstand. Häufig wird auch eine Lymphknoten-Biopsie der Wächterlymphknoten durchgeführt. Bei manchen Melanomen reicht die alleinige Operation des Tumors nicht aus. Ab einer Eindringtiefe des Melanoms von mehr als 1,5 Millimetern besteht ein Risiko, dass zu einem späteren Zeitpunkt Metastasen auftreten.

Neue Medikamente

Zur Verbesserung der Operationsergebnisse gibt es mehrere Möglichkeiten, um die Heilungschancen zu verbessern oder zumindest das tumorfreie Intervall bzw. die Überlebenszeit zu verlängern.

Gelungen ist dies dank bahnbrechender Erkenntnisse über die Interaktionen zwischen Tumorzellen und der körpereigenen Immunabwehr. Therapeutisches Ziel ist es nun, das Immunsystem durch eine Blockade dieses Dialogs wieder gegen den Tumor zu mobilisieren.

Immun-Checkpoint-Inhibitoren

An der Oberfläche von Abwehrzellen (T-Lymphozyten) existieren bestimmte Rezeptoren wie Cytotoxic T-Lymphocyte Antigen 4 (CTLA-4) oder Programmed Cell Death 1 (PD-1). Deren Aufgabe besteht normalerweise darin, überschießende Immunreaktionen zu hemmen, indem sie die Aktivität der T-Zellen bremsen.

Neue Immuntherapien setzen auf die Blockade dieser Hemmung mithilfe speziell entwickelter monoklonaler Antikörper wie CTLA-4- oder PD-1-Hemmer. Diese Immun-Checkpoint-Inhibitoren richten sich gezielt gegen die erwähnten spezifischen Antigene an Abwehrzellen (T-Lymphozyten), um so die Wachstumssignale zu blockieren. Dadurch wird quasi die Bremse der Immunabwehr gelöst und der Kampf gegen Tumorzellen angekurbelt.

Zielgerichtete Therapien

Die Therapiepalette wurde weiters durch zielgerichtete Medikamente ergänzt. Beispielsweise dringen sogenannte BRAF-Hemmer in die Krebszellen ein und unterbrechen bestimmte Signalwege. Daraufhin können sich die Krebszellen nicht weiter teilen und sterben schließlich ab. Auf diese Weise stoppen die Medikamente das Wachstum des Tumors, der in der Folge zu schrumpfen beginnt.

Derzeit wird in Studien untersucht, mit welchen Therapien bzw. Kombinationen die bestmöglichen Erfolge zu erzielen sind.

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